Wie verhalte ich mich, wenn jemand aus dem Team gekündigt hat?

Die Situation ist wohl vielen von uns bekannt: Jemand aus dem Team kündigt und wir müssen uns darauf einstellen, künftig ohne diese Person auszukommen. Doch was ist die beste Vorgehensweise in so einem Fall? Sollen wir uns verhalten, als wäre nichts geschehen? Oder ist es besser, mit allen darüber zu sprechen?

Kündigungen sind nie einfach – sowohl für das Teammitglied, das geht, als auch für das Team, in dem er oder sie arbeitet. Wenn also jemand gekündigt hat, ist es wichtig, sich professionell zu verhalten und die Situation so gut wie möglich zu meistern.

Hier findet ihr Tipps und Tricks, wie ihr als Angestellte mit einer Kündigung umgehen könnt und was ihr tun solltet, damit der Arbeitsalltag weiterhin für alle Beteiligten so entspannt wie möglich abläuft.

Die erste Reaktion ist wichtig – bleibe ruhig

Wenn ein Teammitglied kündigt und die Sachen packt, kann das ein emotionaler Moment für alle sein
Wenn ein Teammitglied die Sachen packt, gilt: Ruhe bewahren und ihn oder sie weiterhin mit Respekt behandeln. – Bild: canva.com

Du hast es mitbekommen – ein Kollege oder eine Kollegin hat gekündigt. Das Unternehmen in dem du arbeitest wird bald ein Teammitglied weniger haben und die Stimmung ist angespannt. Die erste Reaktion ist entscheidend dafür, dass der Rest des gemeinsamen Arbeitsverhältnisses angenehm abläuft.

Beruhige dich und atme tief durch. Auch wenn es ein emotionales Ereignis ist, das dich mitnimmt, ist gerade deshalb ein kühler Kopf gefragt. Nimm dir einen Moment Zeit, um zu verarbeiten, was gerade passiert ist. Überlege auch, welche Konsequenzen das für dich haben könnte. Dann kannst du entscheiden, ob und wie du reagieren möchtest.

Denn wie du auf die Kündigung reagierst, kann entscheidend dafür sein, wie es in den kommenden Tagen und Wochen weitergeht. Du solltest also Folgendes beachten: Es ist wichtig, die Situation objektiv zu betrachten, da sie oft nicht so schlimm ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Wenn ein Kollege oder eine Kollegin kündigt, sollten wir ihn oder sie mit Respekt behandeln. Diese Person ist immer noch ein Mensch mit Gefühlen und Bedürfnissen und hatte sicherlich Gründe für die Kündigung. Egal ob es uns gefällt oder nicht, so etwas kann passieren und ist kein Grund zur Sorge.

Wenn du die Kündigung deines Kollegen oder deiner Kollegin mit Fassung trägst, wirst du auch von anderen Mitgliedern des Teams respektiert und anerkannt. Dieses Verhalten zeigt Stärke und Selbstvertrauen und kann dir in Zukunft helfen, weiterhin erfolgreich zu sein.

Übrigens gilt das auch andersherum:

Wenn du dich von deinem Arbeitgeber trennst, ist es ebenfalls wichtig, professionell zu bleiben. Verabschiede dich mit Respekt für dein Team und das Unternehmen. Dies ist nicht der Zeitpunkt, um offene Rechnungen zu begleichen oder anderen eins auszuwischen. Sei dankbar für die Erfahrung und was du gelernt hast, alles unter dem Gesichtspunkt, dass du jetzt die Freiheit hast weiterzuziehen.

Trauer und Wut sind normal – sprich über deine Gefühle

In einer perfekten Welt würden wir uns alle gut verstehen und immer harmonisch miteinander auskommen. Doch leider ist die Realität oft anders und Konflikte sowie Trennungen unvermeidlich. Gerade deshalb ist es wichtig, dass wir lernen, damit umzugehen und unsere Gefühle offen auszudrücken. Wenn ein Kollege oder eine Kollegin gekündigt hat, kann das für Verwirrung und Unsicherheit sorgen. Du fragst dich, was genau passiert ist und warum es so weit gekommen ist. Das ist völlig normal und nichts, wofür du dich schämen musst.

Ein offenes, ehrliches Gespräch im Team und mit den Vorgesetzten kann helfen, die Kündigung gemeinsam zu verarbeiten und eventuell vorhandene Vorurteile oder größere Probleme zu beseitigen.

Trauer und Wut sind zwei weitere ganz normale Reaktionen auf die Nachricht, dass jemand den Job gekündigt hat. Trauer, weil du vielleicht mit dieser Person befreundet warst oder sie sehr gemocht hast. Und Wut, weil du dich eventuell fragt, ob du selbst mehr hättest tun können, um die Situation zu verbessern. Oder du bist sauer, weil du dich im Stich gelassen fühlst. Tatsächlich sind Trauer und Wut ein wichtiger Teil des Verarbeitungsprozesses. Denn ja: Manchmal kann eine Kündigung sich anfühlen wie ein Beziehungsende!

Es ist völlig normal, wenn du dich über einen ehemaligen Kollegen oder eine ehemalige Kollegin ärgerst. Lass es trotzdem nicht zu, dass du ihn oder sie schlecht machst. Auch wenn du dich vielleicht über die Entscheidung der Person ärgerst oder sie dir unter Umständen nicht gerade den besten Abschied geboten hat.

Suche dir ein sicheres Umfeld, um über deine Gefühle zu reden. Es ist ratsam, sich jemandem außerhalb des Arbeitsumfeldes anzuvertrauen. Familie und Freunde haben mehr Abstand zum Geschehen und können neue Perspektiven bieten. Wie oben schon erwähnt, ist auch der Zeitpunkt und die Art und Weise, wie du deine Gedanken ausdrückst, entscheidend.

Versuch es so zu sehen: Warum solltest du deine negativen Gefühle noch weiter schüren? Natürlich ist es okay, diese Gefühle zu haben. Also sprich darüber, denn das hilft, sie zu verarbeiten, mit der Situation umzugehen und in die Zukunft zu blicken, ohne dass dich aufgestaute Trauer oder Wut für lange Zeit belasten.

Klären, was genau passiert ist – rede mit deinem Vorgesetzten

Sprich mit deinem Chef / deiner Chefin oder der Personalabteilung, falls du Fragen oder Bedenken hinsichtlich der Kündigung eines Teammitgliedes hast. Informiere dich, was nun mit dem Arbeitsplatz deines Kollegen oder deiner Kollegin geschieht und ob es Veränderungen in der Abteilung bzw. im Unternehmen gibt.

Sei offen für Gespräche und suche sie aktiv, falls du Zweifel hast – so können Missverständnisse vermieden oder aus dem Weg geräumt werden. Es ist auch in Ordnung, wenn du deinen Vorgesetzten sagst, dass du dir Sorgen machst oder dich unsicher fühlst. Schließlich ist es deren Aufgabe, dafür zu sorgen, dass alles reibungslos läuft und ihr euch wohl fühlt. Gerade in kleinen Teams oder Unternehmen kann es besonders wichtig sein, gemeinsam aufzuarbeiten, warum ein Mitglied gekündigt hat und wie es weitergeht. Ansonsten kann es zu Frustationen oder Fehlinterpretationen kommen, die das gesamte Team beeinflussen.

Ist ein Teammitglied gegangen, weil es unzufrieden war, sollte auch das ehrlich kommuniziert werden. Gespräche hinter vorgehaltener Hand wirken sich schnell negativ auf die Zufriedenheit und die Leistung aller aus. Findet deshalb heraus, ob die Kündigung ein Anzeichen für ein größeres Problem im Team ist, denn so können gezielt Lösungsansätze für die Zukunft entwickelt werden.

Am wichtigsten ist es jedoch, die Situation zu akzeptieren und positiv zu sehen: Ein neues Teammitglied wird bald dazukommen und die Zusammenarbeit im Team kann neu beginnen.

Veränderungen im Team sind unvermeidbar

Es ist völlig normal, dass sich ein Team nach dem Weggang eines Kollegen oder einer Kollegin verändert. Dieser Vorgang sollte nicht als Bedrohung angesehen werden, sondern vielmehr als Chance. Als Chance für das Team, sich neu zu organisieren, die Arbeit besser zu verteilen und noch mehr zusammenzuwachsen.

Anfangs müssen Aufgaben umstrukturiert und der Ausfall kompensiert werden. Das kann eine herausfordernde Zeit sein. Arbeitet deshalb zusammen und unterstützt euch gegenseitig – so könnt ihr sicherstellen, dass der Übergang so reibungslos wie möglich verläuft.

Alle im Team halten zusammen und sich gegenseitig an den Händen, das hilft in Kündigungssituationen die schwere Zeit gemeinsam zu meistern
Der Zusammenhalt im Team über eine Kündigung hinaus, ist wichtig für ein gutes Arbeitsklima und den Erfolg des Unternehmens. – Bild: canva.com

Veränderungen im Team können das Arbeitsumfeld positiv beeinflussen. Durch die Perspektive neuer Teammitglieder kann zu ganz anderen Lösungsansätzen gefunden werden. Das wiederum führt zu mehr Flexibilität und Innovation.

Neue Mitarbeitende sollten von Anfang an integriert und ins Boot geholt werden. Dabei ist Kommunikation wieder das Schlüsselwort. Sie sollte regelmäßig, ehrlich und wertschätzend stattfinden.

Gemeinsam nach vorne schauen

Wenn ein Teammitglied gekündigt hat, ist es wichtig, gemeinsam nach vorne zu schauen. Dies bedeutet, dass ihr die Situation akzeptiert, wie sie ist, und eure Energie in positive Aktivitäten investiert. Denn am Ende ist es ausschlaggebend, dass das Unternehmen weiterhin funktioniert und erfolgreich ist. Es ist wichtig, dass du optimistisch bleibst und deinen Kolleg*innen Mut machst. Zeig ihnen, dass es auch ohne das scheidende Mitglied weitergeht und dass das Team zusammenhalten wird. Setzt euch gemeinsam mit den Vorgesetzten neue Ziele, damit alle motiviert bleiben.

Ein offenes und ehrliches Arbeitsumfeld ist für gutes Teamwork unerlässlich. Wenn Kommunikation und Zusammenhalt im Team stimmen, kann jeder und jede Einzelne das Beste geben und das Unternehmen profitiert davon.

Die Kündigung eines Kollegen oder einer Kollegin ist nie einfach, aber mit einem soliden Team an der Seite können auch schwierige Situationen schnell und effektiv gemeistert werden.

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